Das was das Laubacher Stadtparlament in seiner letzten Sitzung beschlossen hatte, erfreut die Hungener Genossen sehr. Im Hungener Parlament war es erst gar nicht so weit gekommen wegen Informationsdefiziten bei Bürgermeister und Magistrat: dem Beitritt zum vom Landkreis initiierten Zweckverband Sozialer Wohnungsbau und Strukturförderung des Landkreises Gießen.
In ihrer aktuellen Pressemitteilung loben die Hungener zudem die Erweiterungsanträge der Laubacher FW und Grünen, nämlich aus KfW-Mitteln einen Kümmerer für die Innenstadtentwicklung zu beantragen, Vorverkaufsverhandlungen zum Ankauf von bis zu 10 leerstehenden Innenstadt-Immobilien/Grundstücken für bis zu 500.000 seitens des Magistrats führen zu dürfen, die nach Gründung des Landkreis-Zweckverbands von diesem oder dem neuen Stadtparlament saniert, abgerissen oder neu gebaut werden können.
Die Auflage eines Förderprogramms Gewerblicher Leerstand in Laubach im Umfang von 50.000 mit Einmalbezuschussung von max. 5.000 bei Umwandlung von Ladenlokalen in Wohnraum wäre auch in Hungen ein deutliches Signal. Es würde auch den SPD-Klimaschutzantrag mit der Schaffung eines Förderprogramms sinnvoll ergänzen, so Fraktionsvorsitzender Wolfgang Becker.
Dass es in Hungen nicht zum Zweckverbandsbeitritt kam, wurde mit Informationsdefiziten bei Bürgermeister und Magistrat erklärt. Verwundert ist man bei den Sozialdemokraten, dass den beiden FW-Bürgermeistern Ide und Klug aus den Ostkreisnachbarkommunen die Inhalte und Chancen des Zweckverbands klar waren, dem Hungener Bürgermeister anscheinend unklar blieben. Pflegt man nicht den Austausch untereinander, der für die Entwicklung des Ostkreises so wichtig ist? Nicht in dem Maße, dass man über den Tellerrand hinaus schaut und Möglichkeiten der Synergie ausschöpft? So wie es in Laubach geplant ist, könnte es auch in Hungen sein: nicht nur ausschließlich der Zweckverband agiert im sozialen Wohnungsbau, sondern auch in Eigenregie oder über die Baugenossenschaft soll dort gebaut werden können.
Nach der Kommunalwahl will sich die Hungener SPD des Themas in aller Ruhe und Gründlichkeit in einer Veranstaltung mit Landrätin Schneider des Themas parteiübergreifend annehmen. Auf diese Weise könnten alle ihre Informationsdefizite abbauen und auch für Hungen zu einem konstruktiven Umgang mit Leerstand kommen die Stadtteile einbezogen! so der ausdrückliche Wunsch der Hungener SPD. Für uns ist dieses Thema so wichtig, dass wir es bewusst aus dem Kommunalwahlkampf herausgehalten haben, so abschließend Christoph Fellner von Feldegg. Es verlangt eine parteiübergreifende Umsetzung und eine ganzheitliche Herangehensweise, ein Klein-Klein bringt da gar nichts.