Eine große Zahl interessierter Inheidener Bürgerinnen und Bürger nutzten die Ortsbegehung der SPD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung, um sich einerseits über den Planungsstand für das neue Baugebiet zu informieren und um andererseits ihre Kritik an dem Vorhaben und der mangelhaften Information der Anlieger vorzubringen. Mehrfach wurde Unverständnis darüber geäußert, dass der Bürgermeister in dieser Sache nicht selber das Gespräch mit den Anliegern suche. Die Ablehnung des geplanten Baugebiets durch den Ortsbeirat hätte eigentlich Anlass sein müssen, das Gespräch mit Ortsbeirat und Anliegern zu führen.
Christoph Fellner von Feldegg, der Vorsitzende der Hungener SPD und der Fraktion begrüßte die Anwesenden und bedankte sich für das große Interesse. Der aktuelle Stand der Planungen ist folgender: die Stadtverordnetenversammlung hat mehrheitlich bei etlichen Nein-Stimmen und Enthaltungen den Beschluss gefasst, dieses Baugebiet in Angriff zu nehmen und die Öffentlichkeit sowie die Träger öffentlicher Belange zu beteiligen. Jetzt also sollten alle Betroffenen ihre Kritik äußern, denn im aktuellen Stand der Planung sind noch grundlegende Änderungen möglich.
Der Ortsbeirat wendet sich insbesondere dagegen, das neue Baugebiet östlich des jüngsten Gebiets Am kleinen Riedweg anzusiedeln. Bei Entwicklung des Kleinen Riedwegs wurde den Bauherren zugesagt, ein weiteres Neubaugebiet nördlich anzuschließen und auch bereits Gelände von der Stadt erworben. Sollte es allerdings bei der aktuellen Lage bleiben, ist insbesondere die Verkehrsanbindung ein kritischer Punkt. Die einfachste Möglichkeit wäre die Anbindung über die OVAG-Straße, die allerdings zu schmal ist. Hier fürchten die Betroffenen durch Anliegergebühren für ein Vorhaben belastet zu werden, das ihnen selber nur bedingt nutzt. Die Straßen im Wohngebiet Am kleinen Riedweg eignen sich nicht, da fehlende Bürgersteige zu einer Gefährdung der Anwohner führen würden.
Der Ortsbeirat verweist in seiner Ablehnung darauf, dass bereits jetzt Probleme bei der Abwasserbeseitigung bestehen, wenn größere Wassermengen anfallen. So komme es unter anderem in der Andreas-Breidert-Straße zu Rückstau. Daher schlägt der Ortsbeirat vor, das neue Baugebiet direkt an die Hauptabwasserleitung anzuschließen, um für eine Entlastung des tiefer gelegenen Ortskern zu sorgen.
Großes Bürgerinteresse an Ortsbegehung in geplantem Neubaugebiet in Inheiden
