Im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs der SPD Hungen am 25. Januar 2019 standen sowohl die aktuellen Probleme des demokratischen Systems als auch die damit unmittelbar verbundenen Verluste der Sozialdemokraten bei den letzten Wahlen. Frank-Tilo Becher, SPD-Landtagsabgeordneter aus Gießen, sieht den Vertrauensverlust in die etablierte Politik als Hauptursache dieser Probleme.
Hungens SPD-Vorsitzender Christoph Fellner von Feldegg begrüßte die Vertreter aus Politik, Schule und Kirche. Er dankte Thomas Gerlach, dem langjährigen Leiter der Gesamtschule Wölfersheim und aktivem SPD-Mitglied für seine Bereitschaft, den Abend mit Liedern bekannter deutscher Liedermacher zu umrahmen. In seiner Begrüßungsrede setzte sich Fellner von Feldegg mit der Gefährdung der Demokratie durch populistische und nationale Strömungen in vielen Ländern Europas auseinander.
In Vertretung des Bürgermeisters überbrachte Karl-Ludwig Büttel die Grüße der Stadt. Bezogen auf das Thema des Abends stellte er heraus, Hungen stehe für ein Zusammenleben aller Völker, Rassen und Religionen und wies in diesem Zusammenhang auf das bevorstehende Jubiläum der Partnerschaft mit Saint-Bonnet hin.
An die von Fellner von Feldegg angesprochenen Fragen knüpfte Becher mit seiner Rede zum Thema »Zusammenhalt in der Gesellschaft« an. Becher meinte, dass sich die Gesellschaft in den vergangenen Jahren verändert habe, die klassische Industriegesellschaft existiere nicht mehr. Dem Trend zur sogenannten Risiko-Gesellschaft, stehe der Einzelne relativ ohnmächtig gegenüber. Diese Situation begünstige Anbieter von einfachen Lösungen wie Abschottung oder Nationalismus.