Nach der verheerenden Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern muss auch für die Stadt Hungen Hochwasserschutz oberste Priorität kommunalen Handelns sein. „Die Horloff ist mit den Eifelflüssen Kyll und Lieser sehr vergleichbar,“ so der Fraktionsvorsitzende der SPD, Christoph Fellner von Feldegg.
Ein Starkregen werde auch die Horloff in einen reißenden Strom verwandeln können und nicht nur die Seengebiete in Inheiden, Trais-Horloff und Utphe sowie die Stadtteile Villingen und Langd betreffen, sondern auch die Kernstadt Hungen. Ältere Hungener erinnerten sich sicher noch an das Hochwasser vom August 1981, als das Hochwasser auch in der Kernstadt Untertor- und Teile der Bitzenstraße überflutete. Seither hätten Starkregenereignisse besonders in den letzten Jahren erheblich zugenommen.
Die Planungen von Hochwasserschutzmaßnahmen gingen viel zu langsam voran, von den notwendigen Umsetzungen gar nicht zu reden. Und dies, obwohl das Stadtparlament schon im Juli 2015, also vor 6 Jahren auf Antrag von SPD und FW einstimmig beschlossen hatte den Magistrat zu beauftragen „eine Konzeption/Machbarkeitsstudie unter Berücksichtigung der hydraulischen und ökologischen Erfordernisse zu erarbeiten, welche einen Maßnahmenvorschlag zur Reduzierung der Hochwassergefährdung im ganzen Stadtgebiet, insbesondere entlang der Horloff im Oberlauf zwischen Villingen und der Kernstadt Hungen enthält und bauliche Maßnahmen über ein entsprechendes Genehmigungsverfahren in den Jahren 2016 und 2017 umzusetzen.“
Sowohl gegenüber der Fachbehörde des RP in Gießen wie auch gegenüber der Landesregierung müsse die Stadt Hungen zum Schutz der Hungener Bevölkerung auf schnelleres Handeln drängen. Überfällig sei die Beantragung des Hochwasserrückhaltebeckens zwischen Villingen und der Kernstadt Hungen als Fördermaßnahme beim Land Hessen. Darüber hinaus müssten aber weitere Hochwasserschutzmaßnahmen ergriffen werden. „Die kontroverse Debatte über die Frage, wer zukünftig für den Katastrophenschutz zuständig ist, ist zweitrangig, solange nicht alle schon jetzt möglichen Maßnahmen vor Ort umgesetzt sind,“ so Fellner von Feldegg abschließend.