7. Juli 2015 – „Fracking: Chancen und Risiken“

Zur Person:

Andy Gheorghiu arbeitete 20 Jahre im öffentlichen Dienst bevor er durch den Antrag eines nordamerikanischen Unternehmens zur Aufsuchung von Schiefergas in Nordhessen in die Anti-Fracking-Bewegung involviert wurde. Mittlerweile ist er selbstständig als Campaigner und Berater im Klima- und Umweltschutzbereich tätig. Er gibt Vorträge, schreibt Stellungnahmen oder verfasst Kurz-Studien wie den Fracking Frenzy Bericht, der die weltweite Expansion der Fracking-Industrie beleuchtet. Zuletzt hat er sich intensiv mit dem momentan vorgeschlagenen Rechtsrahmen in Deutschland sowie den Empfehlungen der EU-Kommission für die Exploration und Förderung von Kohlenwasserstoffen mittels Fracking auseinandergesetzt.

Fracking – Risiken überwiegen Nutzen

SPD Hungen informiert sich über die Chancen und Risiken der Energiegewinnung durch Fracking. In der letzten Veranstaltung der Gesprächsreihe „Red Lounge“ vor der Sommerpause erläuterte Andy Gheorghiu von der Bürgerinitiative „Fracking freies Hessen“, warum er und viele andere Fracking für ein ungeeignetes weil zu gefährliches und in seinen Auswirkungen zu unberechenbares Verfahren der Energiegewinnung halten.

Der stellvertretende Vorsitzende des SPD Ortsvereins Hungen, Christoph Fellner von Feldegg, begrüßte den Referenten und die trotz der großen Hitze erschienenen Gäste. Zunächst stellte er den Referenten vor. Andy Gheorghiu war 20 Jahre lang Angestellter im Bauamt von Korbach in Nordhessen. Er kündigte, um sich vollends dem Engagement für Umweltschutz und die Umsetzung der Energiewende zu widmen. Er ist Mitglied der Bürgerinitiative Lebenswertes Korbach e.V. und der Bürgerinitiative Fracking freies Hessen und engagiert sich regional, national und international gegen die umstrittene Gasförderung. Nicht zuletzt spielt der Streit um Fracking auch eine wesentliche Rolle bei den Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP zwischen der EU und Kanada bzw. den USA.

An Hand einer Power-Point-Präsentation führte er durch das Thema und stellte ausführlich die Entwicklung dieses Verfahrens, die unterschiedlichen Anwendungsmethoden und die zukünftigen Folgen für Mensch und Umwelt dar. Unter Fracking versteht man das hydraulische Aufbrechen von Gesteinsschichten mithilfe von Druck und Chemikalien. Dabei werden Energieträger wie Schiefergas und Erdöl sowie Methangas gewonnen. In Deutschland wird seit über 60 Jahren Erdgas gefördert. Auch das nennen die Befürworter gerne Fracking, um die neue Technologie als harmlos darstellen zu können. Doch zwischen „konventioneller“ Erdgasförderung und „unkonventioneller“ Förderung durch Fracking gibt es erhebliche Unterschiede. Kritiker und selbst das Umweltbundesamt warnen: Es droht eine Vielzahl von Risiken für die Umwelt, das Grundwasser, die Böden und die Natur. Für kaum eines dieser Risiken gibt es bisher verlässliche Daten oder Abschätzungen. Zudem ist Fracking gesetzlich bisher weitgehend ungeregelt.

In lockerer Gesprächsrunde konnten während und nach der Präsentation einzelne Aspekte vertiefend diskutiert und erklärt werden. Die Zuhörer gingen mit aus der Veranstaltung mit neuen Erkenntnissen zu einem Thema, über das zwar häufig geredet wird, über das aber wenig Sachwissen bekannt ist.

Hier finden Sie weitere Links zu dem Thema:

http://www.frackingfreieshessen.de/index.php?page=Custom&pageID=2

Angst vor Fracking | Panorama – die Reporter | NDR auf Youtube

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Monitor „Fracking – Wem die Technologie wirklich hilft“ auf Youtube

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http://www.taz.de/!141586/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulic_Fracturing